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Die Bibel behauptet nirgendwo, unfehlbar zu sein. | Die Bibel behauptet nirgendwo, unfehlbar zu sein. | ||
Wie Blake Ostler über die „Chicago-Erklärung über die Unfehlbarkeit der Bibel” bemerkte: | Wie Blake Ostler über die „Chicago-Erklärung über die Unfehlbarkeit der Bibel” bemerkte:<ref>On the Chicago Statement, see Norman L. Geisler and William E. Nix, ''A General Introduction to the Bible'', rev. and exp. (Chicago: Moody Press, 1986), 181–185.</ref> | ||
:''Die Lehre von der Unfehlbarkeit der Bibel ist in sich nicht stimmig.'' Meiner Meinung nach gebieten zahlreiche unüberwindliche Schwierigkeiten die Zurückweisung der Unfehlbarkeit im allgemeinen und der Unfehlbarkeit wie sie in der Chicago-Erklärung im besonderen erscheint. Erstens, die Chicago-Erklärung ist auf sich selbst bezogen nicht stimmig. Man kann nicht konsequent annehmen, die Bibel sei die Grundlage des Glaubens und dann annehmen, man müsste dennoch die Unfehlbarkeit der Bibel wie sie in der Chicaog-Erklärung behauptet wird, akzeptieren.... Diese Erklärung enthält eine Anzahl Annahmen, Voraussetzungen, wenn man so will, die nicht biblisch sind. Unfehlbarkeit, zumindest so, wie Evangelikale sie verstehen, wird in der Bibel nicht ausgesprochen. Nirgendwo in der Bibel stehen die Worte ''unfehlbar'' oder ''ohne Irrtum''. Solche theoretischen Sichtweisen sind den Schreibern der Bibel recht fremd. Zudem ist Unfehlbarkeit in keinem der bedeutenden Glaubensbekenntnisse enthalten. Eine solche Betrachtung ist von eher neuer Herkunft und eher eine Besonderheit des amerikanischen Evangelikalismus. Durch die Geschichte christlichen Denkens war die Bibel immer eher eine Quelle als ein Objekt des Glaubens. Die Annahme, die Bibel wäre ohne Fehler, geht wohl über die Feststellung in der Schrift hinaus, dass alle Schrift inspiriert oder von Gott beatmet sei. Als Glaubenssatz ist also die Unfehlbarkeit nicht im Einklang mit der Behauptung, der Glaube beruhe auf dem, was die Bibel lehrt. Die Lehre von der Unfehlbarkeit ist eine außerbiblische Lehre über die Bibel und beruht auf Überlegungen, die nicht aus der Heiligen Schrift stammen. Sie sollte nur dann akzeptiert werden, wenn sie vernünftig ist und wenn sie mit dem im Einklang steht, was wir aus der Heiligen Schrift selbst wissen, und nicht als ein Glaubensartikel...Das ist jedoch beides nicht der Fall. | :''Die Lehre von der Unfehlbarkeit der Bibel ist in sich nicht stimmig.'' Meiner Meinung nach gebieten zahlreiche unüberwindliche Schwierigkeiten die Zurückweisung der Unfehlbarkeit im allgemeinen und der Unfehlbarkeit wie sie in der Chicago-Erklärung im besonderen erscheint. Erstens, die Chicago-Erklärung ist auf sich selbst bezogen nicht stimmig. Man kann nicht konsequent annehmen, die Bibel sei die Grundlage des Glaubens und dann annehmen, man müsste dennoch die Unfehlbarkeit der Bibel wie sie in der Chicaog-Erklärung behauptet wird, akzeptieren.... Diese Erklärung enthält eine Anzahl Annahmen, Voraussetzungen, wenn man so will, die nicht biblisch sind. Unfehlbarkeit, zumindest so, wie Evangelikale sie verstehen, wird in der Bibel nicht ausgesprochen. Nirgendwo in der Bibel stehen die Worte ''unfehlbar'' oder ''ohne Irrtum''. Solche theoretischen Sichtweisen sind den Schreibern der Bibel recht fremd. Zudem ist Unfehlbarkeit in keinem der bedeutenden Glaubensbekenntnisse enthalten. Eine solche Betrachtung ist von eher neuer Herkunft und eher eine Besonderheit des amerikanischen Evangelikalismus. Durch die Geschichte christlichen Denkens war die Bibel immer eher eine Quelle als ein Objekt des Glaubens. Die Annahme, die Bibel wäre ohne Fehler, geht wohl über die Feststellung in der Schrift hinaus, dass alle Schrift inspiriert oder von Gott beatmet sei. Als Glaubenssatz ist also die Unfehlbarkeit nicht im Einklang mit der Behauptung, der Glaube beruhe auf dem, was die Bibel lehrt. Die Lehre von der Unfehlbarkeit ist eine außerbiblische Lehre über die Bibel und beruht auf Überlegungen, die nicht aus der Heiligen Schrift stammen. Sie sollte nur dann akzeptiert werden, wenn sie vernünftig ist und wenn sie mit dem im Einklang steht, was wir aus der Heiligen Schrift selbst wissen, und nicht als ein Glaubensartikel...Das ist jedoch beides nicht der Fall. | ||
:Die Chicago-Erklärung kann nur als eine Glaubenserklärung verstanden werden, nicht aber als vernünftige Beobachtung von dem, was wir in der Bibel finden. Die Chicago-Erklärung selbst gibt zu, dass wir keine Erklärung der Unfehlbarkeit in der Bibel finden. Erst wenn „alle Tatsachen bekannt sind”, werden wir sehen, dass die Unfehlbarkeit wahr ist. Es ist sehr bequem, eine Theorie aufzustellen, die erst verifiziert werden kann, wenn wir allwissend sind. Aus diesem Grund ist die Chicago-Erklärung eine nutzlose Behauptung. Sie kann keine Glaubensfeststellung sein, die aus der Bibel erstellt wurde, da sie nicht in der Bibel zu finden ist. Sie kann keine Darstellung dessen sein, was Beweise zeigen, da die Beweise nicht vollständig sind, bevor wir nicht allwissend sind.{{ | :Die Chicago-Erklärung kann nur als eine Glaubenserklärung verstanden werden, nicht aber als vernünftige Beobachtung von dem, was wir in der Bibel finden. Die Chicago-Erklärung selbst gibt zu, dass wir keine Erklärung der Unfehlbarkeit in der Bibel finden. Erst wenn „alle Tatsachen bekannt sind”, werden wir sehen, dass die Unfehlbarkeit wahr ist. Es ist sehr bequem, eine Theorie aufzustellen, die erst verifiziert werden kann, wenn wir allwissend sind. Aus diesem Grund ist die Chicago-Erklärung eine nutzlose Behauptung. Sie kann keine Glaubensfeststellung sein, die aus der Bibel erstellt wurde, da sie nicht in der Bibel zu finden ist. Sie kann keine Darstellung dessen sein, was Beweise zeigen, da die Beweise nicht vollständig sind, bevor wir nicht allwissend sind.<ref>{{FR-11-2-3}} {{io}}</ref> | ||
===Textzeugen=== | ===Textzeugen=== | ||
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Die zur Zeit vorhandenen Bibelmanuskripte demonstrieren übereinstimmend, dass Verfälschung und Veränderung biblischer Texte die Regel und nicht die Ausnahme ist. | Die zur Zeit vorhandenen Bibelmanuskripte demonstrieren übereinstimmend, dass Verfälschung und Veränderung biblischer Texte die Regel und nicht die Ausnahme ist. | ||
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====Altes Testament==== | ====Altes Testament==== | ||
Emmanuel Tov | Emmanuel Tov<ref>These examples are taken from {{FR-11-2-4}}. References to Tov's original work may be found in footnotes 26–49.</ref>, J. L. Magnes Professor für Bibelwissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem und leitender Herausgeber des Publikationsprojektes für die Schriften vom Toten Meer schrieb: | ||
:* Alle Textzeugen [des AT] weichen voneinander in größerem oder geringerem Maße ab. | :* Alle Textzeugen [des AT] weichen voneinander in größerem oder geringerem Maße ab. | ||
:* Es gibt keine einzige Ausgabe [des AT], die in allen Einzelheiten mit einer anderen übereinstimmt. | :* Es gibt keine einzige Ausgabe [des AT], die in allen Einzelheiten mit einer anderen übereinstimmt. | ||
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:* Viele der tiefgreifenden Änderungen der biblischen Texte, die ganze Sätze, Abschnitte und Bücher betreffen, sollten nicht....Kopisten zugeschrieben werden, sondern früheren Generationen von Bearbeitern, die sich massive Änderungen im Entstehungsstadium der biblischen Literatur erlaubten. | :* Viele der tiefgreifenden Änderungen der biblischen Texte, die ganze Sätze, Abschnitte und Bücher betreffen, sollten nicht....Kopisten zugeschrieben werden, sondern früheren Generationen von Bearbeitern, die sich massive Änderungen im Entstehungsstadium der biblischen Literatur erlaubten. | ||
:* Es ist nicht so, daß der M[asoretische] Text über die anderen Texte triumphiert, sondern wohl, dass diejenigen, die ihn förderten, wahrscheinlich die einzige organisierte Gruppe bildeten, die die Zerstörung des zweiten Tempels überlebte [d.h. die rabbinische Schule, die aus den Pharisäern entstand]. | :* Es ist nicht so, daß der M[asoretische] Text über die anderen Texte triumphiert, sondern wohl, dass diejenigen, die ihn förderten, wahrscheinlich die einzige organisierte Gruppe bildeten, die die Zerstörung des zweiten Tempels überlebte [d.h. die rabbinische Schule, die aus den Pharisäern entstand]. | ||
<!--The Dead Sea Scrolls also indicate that the text differed, and this was not unique to Qumran, where they were discovered: | |||
:There is nothing in the biblical texts [found at Qumran] to suggest that they are specific to Qumran or to any particular group within Judaism. In fact, everything we know about the biblical text prior to the end of the first century C.E--for example, the Samaritan Pentateuch, the Septuagint, Philo, Josephus, the New Testament, Rabbinic quotations--indicates that the text was '''pluriform'''. The Samaritan Pentateuch, the Septuagint, and Josephus demonstrate bountifully that there were variant literary editions of the books of Scripture in the late Second Temple period {{ea}}.<ref>Eugene Ulrich, ''The Dead Sea Scrolls and the Origins of the Bible'' (Eerdmans, and Leiden 1999) 9–10</ref>--> | |||
====Neues Testament==== | ====Neues Testament==== | ||
Einer ähnlichen Situation stehen wir im Neuen Testament gegenüber. Leon Vaganay und Christian-Bernard Amphoux{{ | Einer ähnlichen Situation stehen wir im Neuen Testament gegenüber. Leon Vaganay und Christian-Bernard Amphoux<ref>These examples are taken from {{FR-11-2-4}}. References to Vaganay and Amphoux's original work may be found in footnotes 52–58.</ref> schrieben in ''An Introduction to New Testament Criticism'' [Eine Einführung in die Kritik des Neuen Testaments]: | ||
:* Sie [antike Methoden rhetorischer Interpretation] werden angewandt, um einen geheimen Code zu offenbaren, der nur den Gelehrten oder Initiierten zugänglich war. Wenn der 'westliche' Text aus diesem Blickwinkel betrachtet wird, wird er weniger das Produkt einer bestimmten Theologie, als vielmehr eines bestimmten Bedeutungssystems....Doch diese ausgeklügelte Art codierten Schreibens ist nicht geeignet für eine allgemeine Verbreitung. Für eine weitere Verteilung musste der Text an die Mentalität der Leute angepasst werden, die ihn bekommen sollten. Er musste überarbeitet und verändert werden, damit er für ein Publikum annehmbar wurde, das nicht erwartete, nach verborgener Bedeutung suchen zu müssen. | :* Sie [antike Methoden rhetorischer Interpretation] werden angewandt, um einen geheimen Code zu offenbaren, der nur den Gelehrten oder Initiierten zugänglich war. Wenn der 'westliche' Text aus diesem Blickwinkel betrachtet wird, wird er weniger das Produkt einer bestimmten Theologie, als vielmehr eines bestimmten Bedeutungssystems....Doch diese ausgeklügelte Art codierten Schreibens ist nicht geeignet für eine allgemeine Verbreitung. Für eine weitere Verteilung musste der Text an die Mentalität der Leute angepasst werden, die ihn bekommen sollten. Er musste überarbeitet und verändert werden, damit er für ein Publikum annehmbar wurde, das nicht erwartete, nach verborgener Bedeutung suchen zu müssen. | ||
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Christliche Autoren beschuldigen oft Häretiker (wie die Marcioniten des zweiten Jahrhunderts) den Bibeltext zu verändern. Es gibt jedoch für jene, die auf einem fehlerlosen Bibeltext bestehen, eine noch beunruhigendere Entdeckung: | Christliche Autoren beschuldigen oft Häretiker (wie die Marcioniten des zweiten Jahrhunderts) den Bibeltext zu verändern. Es gibt jedoch für jene, die auf einem fehlerlosen Bibeltext bestehen, eine noch beunruhigendere Entdeckung: | ||
:...kürzliche Studien haben gezeigt, dass die Indizien der überlebenden Manuskripte genau in die Gegenrichtung weisen. Schreiber, die mit der ''orthodoxen'' Tradition verbunden waren, haben nicht selten ihre Texte verändert, manchmal um die Möglichkeit des „Missbrauchs” durch Christen, die häretischem Glauben anhingen, auszuschalten, manchmal um sie den Lehren, denen Christen ihrer eigenen Überzeugung anhingen besser anzupassen.{{ | :...kürzliche Studien haben gezeigt, dass die Indizien der überlebenden Manuskripte genau in die Gegenrichtung weisen. Schreiber, die mit der ''orthodoxen'' Tradition verbunden waren, haben nicht selten ihre Texte verändert, manchmal um die Möglichkeit des „Missbrauchs” durch Christen, die häretischem Glauben anhingen, auszuschalten, manchmal um sie den Lehren, denen Christen ihrer eigenen Überzeugung anhingen besser anzupassen.<ref>{{MisquotingJesus1|start=53}}</ref> | ||
Also erforderte die „orthodoxe” christliche Tradition, dass die Ursprungstexte überarbeitet wurden, um ihre Sichtweisen zu unterstützen, im Gegensatz zu den Sichtweisen jener, mit denen sie nicht übereinstimmten. Es erscheint seltsam, heute jene zu beschuldigen, die die „orthodoxe” Sicht nicht vollständig akzeptieren, sie „verletzten die Heilige Schrift”. Denn gerade diese Heilige Schrift wurde von jenen verfälscht, dich sich nun als 'orthodox' bezeichnen, was einfach eine andere Art ist zu sagen, dass sie die Schlacht gewonnen haben, durch die ihre Sichtweise als die 'angemessene' definiert wird. | Also erforderte die „orthodoxe” christliche Tradition, dass die Ursprungstexte überarbeitet wurden, um ihre Sichtweisen zu unterstützen, im Gegensatz zu den Sichtweisen jener, mit denen sie nicht übereinstimmten. Es erscheint seltsam, heute jene zu beschuldigen, die die „orthodoxe” Sicht nicht vollständig akzeptieren, sie „verletzten die Heilige Schrift”. Denn gerade diese Heilige Schrift wurde von jenen verfälscht, dich sich nun als 'orthodox' bezeichnen, was einfach eine andere Art ist zu sagen, dass sie die Schlacht gewonnen haben, durch die ihre Sichtweise als die 'angemessene' definiert wird. | ||
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Wie [http://de.wikipedia.org/wiki/Bruce_Metzger Bruce Metzger] beobachtete: | Wie [http://de.wikipedia.org/wiki/Bruce_Metzger Bruce Metzger] beobachtete: | ||
:So seltsam es erscheinen mag, Schreiber, die [selbst] nachdachten, waren gefährlicher als jene, die einfach nur das, was ihnen vorlag, getreulich abschreiben wollten. Viele der Abänderungen, die als absichtlich einzustufen sind, wurden ohne Zweifel in gutem Glauben von Kopisten gemacht, die glaubten, sie korrigierten einen Irrtum oder eine sprachliche Verunglückung, die sich früher in den heiligen Text eingeschlichen hatte und die beseitigt werden musste. So konnte sogar ein späterer Schreiber eine fehlerhafte Lesart, die einmal ausgebessert worden war, wieder in den Text einführen.... Die Manuskripte des Neuen Testamentes bewahren Spuren von zwei Arten von dogmatischen Änderungen: Jene, die die Ausmerzung oder die Abänderung von dem betreffen, was als von der Lehre her als unannehmbar oder unbequem betrachtet wurde und jene, die in die Schrift einen 'Beweise' für eine bevorzugte theologische Haltung oder Praktik einführen.... | :So seltsam es erscheinen mag, Schreiber, die [selbst] nachdachten, waren gefährlicher als jene, die einfach nur das, was ihnen vorlag, getreulich abschreiben wollten. Viele der Abänderungen, die als absichtlich einzustufen sind, wurden ohne Zweifel in gutem Glauben von Kopisten gemacht, die glaubten, sie korrigierten einen Irrtum oder eine sprachliche Verunglückung, die sich früher in den heiligen Text eingeschlichen hatte und die beseitigt werden musste. So konnte sogar ein späterer Schreiber eine fehlerhafte Lesart, die einmal ausgebessert worden war, wieder in den Text einführen.... Die Manuskripte des Neuen Testamentes bewahren Spuren von zwei Arten von dogmatischen Änderungen: Jene, die die Ausmerzung oder die Abänderung von dem betreffen, was als von der Lehre her als unannehmbar oder unbequem betrachtet wurde und jene, die in die Schrift einen 'Beweise' für eine bevorzugte theologische Haltung oder Praktik einführen.... <ref>Bruce Metzger, ''The Text of the New Testament. Its Transmission, Corruption, and Restoration ''(second edition 1979; first edition 1964), 195, 201.</ref> | ||
====Was dachten frühe Christen?==== | ====Was dachten frühe Christen?==== | ||
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[http://de.wikipedia.org/wiki/Justin_der_M%C3%A4rtyrer Justin der Märtyrer,] ein christlicher Autor des 2. Jahrhunderts, beklagte sich, die Juden hätten die Heilige Schrift abgeändert: | [http://de.wikipedia.org/wiki/Justin_der_M%C3%A4rtyrer Justin der Märtyrer,] ein christlicher Autor des 2. Jahrhunderts, beklagte sich, die Juden hätten die Heilige Schrift abgeändert: | ||
:Und ich möchte, dass ihr beachtet, dass sie [die Juden] viel Heilige Schrift aus den Übersetzungen weggenommen haben....{{ | :Und ich möchte, dass ihr beachtet, dass sie [die Juden] viel Heilige Schrift aus den Übersetzungen weggenommen haben....<ref>{{Anf1| author=Justin Martyr|article=Dialogue with Trypho|vol=1|citation=Chapter 71|start=234}}</ref> | ||
[http://de.wikipedia.org/wiki/Origenes Origenes,] ein christlicher Autor des dritten Jahrhunderts, beklagt das Problem schlechter Übertragung sogar in seinem Zeitalter: | [http://de.wikipedia.org/wiki/Origenes Origenes,] ein christlicher Autor des dritten Jahrhunderts, beklagt das Problem schlechter Übertragung sogar in seinem Zeitalter: | ||
:Die Unterschiede zwischen den Manuskripten sind groß geworden, entweder durch die Nachlässigkeit einiger Kopisten oder durch die widernatürliche Dreistigkeit anderer. Entweder versäumen sie es, das, was sie abgeschrieben haben, noch einmal zu überprüfen, oder während sie prüfen, machen sie Hinzufügungen oder Löschungen nach ihrem Gutdünken. | :Die Unterschiede zwischen den Manuskripten sind groß geworden, entweder durch die Nachlässigkeit einiger Kopisten oder durch die widernatürliche Dreistigkeit anderer. Entweder versäumen sie es, das, was sie abgeschrieben haben, noch einmal zu überprüfen, oder während sie prüfen, machen sie Hinzufügungen oder Löschungen nach ihrem Gutdünken.<ref>Origen, ''Commentary on Matthew 15.14'' as quoted in Bruce M. Metzger, "Explicit References in the Works of Origen to Variant Readings in New Testament manuscripts," in ''Biblical and Patristic Studies in Memory of Robert Pierce Casey'', ed. J Neville Birdsall and Robert W. Thomson (Freiburg: Herder, 1968), 78—79; reference from Erhman, 223.</ref> | ||
Textgelehrte wie Bruce Metzger zitieren diese Passage und bemerken dann: | Textgelehrte wie Bruce Metzger zitieren diese Passage und bemerken dann: | ||
:Origenes nimmt an, dass vielleicht alle zu seiner Zeit vorhandenen Manuskripte verderbt geworden seien.... | :Origenes nimmt an, dass vielleicht alle zu seiner Zeit vorhandenen Manuskripte verderbt geworden seien....<ref>Bruce Metzger, ''The Text of the New Testament. Its Transmission, Corruption, and Restoration ''(second edition 1979; first edition 1964), 152; citing Metzger, “Explicit references in the works of Origen to Variant Readings in New Testament Manuscripts,” in ''Biblical and Patristic Studies in Memory of Robert Pierce Casey'', ed. J.N. Birdsall (1963): 78–95.</ref> | ||
Das Buch Mormon beschreibt, wie „klare und kostbare Dinge” (aus der Bibel) entfernt wurden. Origenes beklagt sich hier über Streichungen aus den heiligen Schriften, Veränderungen, die nur schwerstens zu entdecken sind. Eine Abänderung könnte erkennbar sein, aber eine Löschung ist einfach für immer verschwunden. | Das Buch Mormon beschreibt, wie „klare und kostbare Dinge” (aus der Bibel) entfernt wurden. Origenes beklagt sich hier über Streichungen aus den heiligen Schriften, Veränderungen, die nur schwerstens zu entdecken sind. Eine Abänderung könnte erkennbar sein, aber eine Löschung ist einfach für immer verschwunden. | ||
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[http://de.wikipedia.org/wiki/Dionysios_von_Korinth Der korinthische Bischof Dionysius] klagt: | [http://de.wikipedia.org/wiki/Dionysios_von_Korinth Der korinthische Bischof Dionysius] klagt: | ||
:Als mich meine Mitchristen baten, ihnen Briefe zu schreiben, tat ich das. Diese haben die Apostel des Teufels mit Unkraut gefüllt, indem sie einige Dinge wegnahmen und andere hinzufügten. Für sie ist das Wehe vorbereitet. Man muss sich kaum wundern, wenn einige es gewagt haben, das Wort des Herrn selbst zu verfälschen, dass sie dann sich verschworen haben, meine eigene bescheidene Anstrengung zunichte zu machen.{{ | :Als mich meine Mitchristen baten, ihnen Briefe zu schreiben, tat ich das. Diese haben die Apostel des Teufels mit Unkraut gefüllt, indem sie einige Dinge wegnahmen und andere hinzufügten. Für sie ist das Wehe vorbereitet. Man muss sich kaum wundern, wenn einige es gewagt haben, das Wort des Herrn selbst zu verfälschen, dass sie dann sich verschworen haben, meine eigene bescheidene Anstrengung zunichte zu machen.<ref>Cited in {{MisquotingJesus1|start=53}}</ref> | ||
=== Katholische Einheitsüberstzung weist auf Veränderung der Texte hin === | === Katholische Einheitsüberstzung weist auf Veränderung der Texte hin === | ||
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Auf der Unfehlbarkeit der Bibel zu bestehen ist eine theologische und ideologische Annahme und nicht eine natürliche Folge von Lehren der Bibel. | Auf der Unfehlbarkeit der Bibel zu bestehen ist eine theologische und ideologische Annahme und nicht eine natürliche Folge von Lehren der Bibel. | ||
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Die Bibel behauptet nirgendwo, unfehlbar zu sein.
Wie Blake Ostler über die „Chicago-Erklärung über die Unfehlbarkeit der Bibel” bemerkte:[1]
Die zur Zeit vorhandenen Bibelmanuskripte demonstrieren übereinstimmend, dass Verfälschung und Veränderung biblischer Texte die Regel und nicht die Ausnahme ist.
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Emmanuel Tov[3], J. L. Magnes Professor für Bibelwissenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem und leitender Herausgeber des Publikationsprojektes für die Schriften vom Toten Meer schrieb:
Einer ähnlichen Situation stehen wir im Neuen Testament gegenüber. Leon Vaganay und Christian-Bernard Amphoux[4] schrieben in An Introduction to New Testament Criticism [Eine Einführung in die Kritik des Neuen Testaments]:
Christliche Autoren beschuldigen oft Häretiker (wie die Marcioniten des zweiten Jahrhunderts) den Bibeltext zu verändern. Es gibt jedoch für jene, die auf einem fehlerlosen Bibeltext bestehen, eine noch beunruhigendere Entdeckung:
Also erforderte die „orthodoxe” christliche Tradition, dass die Ursprungstexte überarbeitet wurden, um ihre Sichtweisen zu unterstützen, im Gegensatz zu den Sichtweisen jener, mit denen sie nicht übereinstimmten. Es erscheint seltsam, heute jene zu beschuldigen, die die „orthodoxe” Sicht nicht vollständig akzeptieren, sie „verletzten die Heilige Schrift”. Denn gerade diese Heilige Schrift wurde von jenen verfälscht, dich sich nun als 'orthodox' bezeichnen, was einfach eine andere Art ist zu sagen, dass sie die Schlacht gewonnen haben, durch die ihre Sichtweise als die 'angemessene' definiert wird.
Wie Bruce Metzger beobachtete:
Justin der Märtyrer, ein christlicher Autor des 2. Jahrhunderts, beklagte sich, die Juden hätten die Heilige Schrift abgeändert:
Origenes, ein christlicher Autor des dritten Jahrhunderts, beklagt das Problem schlechter Übertragung sogar in seinem Zeitalter:
Textgelehrte wie Bruce Metzger zitieren diese Passage und bemerken dann:
Das Buch Mormon beschreibt, wie „klare und kostbare Dinge” (aus der Bibel) entfernt wurden. Origenes beklagt sich hier über Streichungen aus den heiligen Schriften, Veränderungen, die nur schwerstens zu entdecken sind. Eine Abänderung könnte erkennbar sein, aber eine Löschung ist einfach für immer verschwunden.
Der korinthische Bischof Dionysius klagt:
In der katholischen Einheitsübersetzung findet man im Anhang Unter „Die Textvorlagen der Einheitsübersetzung” folgenden Satz: „Leider kam es aber im Verlauf der Überlieferung zu vielen Veränderungen der ursprünglichen Texte, sowohl durch Hör- und Lesefehler bei Diktat und Nachschrift, als auch durch absichtliche Veränderungen stilistischer und inhaltlicher Art.”Katholische Bibelanstalt, 1980, Stuttgart - Anhang II, Abschnitt B, Punkt 1. Der grischische Text
Die vorliegenden Textbeweise machen die Annahme eines unfehlbaren Bibeltextes unhaltbar. Außerdem ist die Lehre der Unfehlbarkeit keine biblische Lehre und kann daher dem Text nur von außen übergestülpt werden und nicht aus den Lehren der als „unfehlbar” angenommene Bibel bezogen werden.
Die Heiligen der Letzten Tage nehmen die Haltung ein, die Bibel zu ehren und danach zu trachten, sie zu verstehen, doch auch anzuerkennen, dass sie nur insoweit das Wort Gottes ist, als fehlbare Menschen das Wort getreu übermittelt haben. Das ist sowohl mit den biblischen Lehren als auch mit den verfügbaren Beweisen im Einklang.
Auf der Unfehlbarkeit der Bibel zu bestehen ist eine theologische und ideologische Annahme und nicht eine natürliche Folge von Lehren der Bibel.
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